Nicht nur die Arbeitswelt, auch Demokratie und Gesellschaft werden durch die technische Entwicklung tiefgreifend verändert. Electronic Government ermöglicht neue Formen der Kommunikation zwischen BürgerInnen und ihren öffentlichen Einrichtungen, zwischen Wirtschaft und Verwaltung und den Verwaltungen untereinander.
Welche Qualität diese Formen haben werden ist noch nicht ausgemacht: Bringt sie nur rationellere Bearbeitung der Bürgeranliegen durch die Verwaltungen, verbessert sie die „Dienstleistung Staat“, oder entsteht eine neue Qualität der Demokratie durch mehr und intensivere Formen der Partizipation?
Es wird von der Diskussion um neue Formen von Demokratie und Verwaltung mittels des Einsatzes der Informations- und Kommunikationstechnik abhängen. Diese Diskussion geht deshalb alle BürgerInnen an. Ihr Ausgang und die daraus folgenden Entscheidungen werden wesentlich die Zukunft und Ausgestaltung unserer Gesellschaft bestimmen.
Sie darf nicht denen überlassen werden, die mit der Einführung der neuen Techniken Geld verdienen. Die Strategie und Planung von eGovernment und eDemokratie darf nicht maßgeblich von Hard- und Software-Herstellern und Unternehmensberatern bestimmt werden, die darin geschult sein mögen, Rentabilität und Effizienz zu erhöhen.
Demokratie erfordert eine digitale Architektur, deren Kriterien umfassender sind: Sie erfordert Transparenz, Verständlichkeit und eine Software, die nicht nur die Steuerung von technischen Prozeduren, sondern die offene, öffentliche und allgemein zugängliche Gestaltung von Willensbildungsprozessen und qualitative Alternativen ermöglicht.
governet setzt sich für eine demokratische Entwicklung des eGovernment und die Verwirklichung von eDemokratie ein. governet ist eine Initiative der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di, in der sich ArbeitnehmerInnen, Personalvertretungen, Bürgerinnen und Bürger, VerwaltungspraktikerInnen und nationale wie internationale ExpertInnen zusammenfinden.